Lineup 2022

Während andere Künstler mehr als 5 Leute brauchen, um Songs zu schreiben, Gesang und Instrumente aufzunehmen, zu produzieren und zu mischen, erledigt Bastian Blaimer dies in seinem Ein-Mann-Projekt alleine. Auf seinem aktuell erschienenem Debütalbum hat sich der 21-jährige Multiinstrumentalist vom digitalen Zeitgeist verabschiedet und alle Songs analog aufgenommen. So entstand ein ganz eigener Sound, welcher sich wohl am ehesten im Independent-Genre, mit Anleihen an den Brit-Pop der 90er-Jahre verorten lässt.

Der gesellschaftskritische Rapper, Autor und Theaterschauspieler Chaoze One aus Mannheim würdigt seit über 20 Jahren die politischen Winde im Rücken derer, die nie aufhören zweifelnde Idealist*innen zu bleiben. Musik als kulturelles Lebensmittel. Etwas, das wir Menschen brauchen, um unsere inneren Fenster zu öffnen. Eine lebensbejahende, entwaffnende Musik, die den neoliberalen Zwangsoptimismus der Good-Vibes-Only-Lifestyles demaskiert. Ein Seiltanz, nicht nur für sich, sondern für uns alle, die damit konfrontiert sind, dass wir gleichzeitig satt und hungrig sind.

Völlig größenwahnsinniger Dilettantenpunk aus Nürnberg der total Spaß macht, sogar in den Top 30 der deutschen Albumcharts landete, vom Hinterland-AZ, über die Großraumdisko auch größere Hallen füllt und aktuell in nahezu keinem Festival Line-Up fehlt. Ein großer Biss in die Wade der Bequemlichkeit und die Antithese zur großen Deutschpunk-Geste. Musik zwischen Schrammelpunk, NDW und Classic-Rock. Texte zwischen Kartoffelstampfer, Shitstorm und Traumabewältigung. Zum Mitgrölen, Tanzen und Mittelfinger zeigen.

Vor 20 Jahren in Celle gegründet, hat sich die Band nach etlichen Konzerten und sechs Longplayern einen festen Platz in der deutschsprachigen Punkrockszene erspielt. Alarmsignal sind die Abrechnung mit der Beliebigkeit, der Stagnation und den Faschos dieser Welt. Wer hier mit Eintönigkeit und nichtssagenden Durchhalteparolen rechnet, hat sich geschnitten! Mal aggressiv und wütend, mal resigniert und nachdenklich überzeugen Alarmsignal mit überwiegend hymnenhaftem Punkrock, der gerne von Chören getragen wird und nie den roten Faden zur Melodie verliert. Ein Alarmsignal–Konzert bleibt in deinem Kopf und an deinem Körper. Wer still stehenbleibt verliert!

Die vier jungen Frauen aus Regensburg spielen im weitesten Sinne „feministic Indie Rock“ mit starken, sanften, lustigen und nachdenklichen Texten, groovigen Beats und kreativem Songwriting.

Das Regensburger Quartett liefert astreinen psychedelic Garage-Wave-Punk. Schepprig und dissonant, aber immer auf den Punkt. Mal noisig ungestüm wie frühe Wipers und Sonic Youth, mal sphärisch und leicht gothic-lastig wie Joy Division. Mit dem Drive der Stooges lassen sie ihren Einflüssen freien Lauf und zelebrieren ihre Ureigene Art von klassisch geschultem 80er-Jahre Indierock.

Zwischen Fugazi, Radiohead und R.E.M. füllen Umami eine Nische zwischen Catchy-Indie-Poprock und D.I.Y-Punk-Attitude. Ein Wechselspiel aus Harmonie und Dissonanz. Treibendes Schlagzeug, schneidend-rhythmische Gitarren und ein anschiebender Bass, der den ganzen Karren mit auf den Punkt gebrachten Riffs anschiebt. Mitreißend und von einer schönen Aufbruch-Stimmung umgeben.

Die fünf Wiener sind ein Sammelbecken von Musikern die seit über 25 Jahren in unterschiedlichsten Bands wie Target of Demand, Those Who Survived the Plague, Knallkopf, Cyruss, Aus-Spotten oder Brambilla aktiv waren, um nur einige zu nennen. Sie spielen knallharten Punkrock mit mürrischen Texten mit einem Faible für nette Melodien. Dichter, energiespendender Ösi-Hardcore der Extraklasse!

Das Regensburger Kollektiv setzt mit Blasinstrumenten und dezenter Banjo- und Schlagzeugunterstützung Songs von „nicht gern gehörten“ alten Stücken und allerlei anderes kurioses neu in Szene. Kann man „Ein Prosit“ traurig spielen? Wie klingt Major Lazers „Get Free“ auf „blasmusikalisch“? Und passt „Die Alte Kath“ zum „Moliendo Cafe“, nachdem man vorher mit dem „Musicawa Silt“ einen Abstecher nach Äthiopien gemacht hat? Ja! Perfekt für unkonventionelle Balkan-Partys, mit dem Charme südamerikanischer Leichtigkeit.

Wie auch schon die Vorgängerband Superpunk vermischt DLDGG Northern Soul mit Pop, Punk und Garage Rock. Musikalisch sieht man sich in der Tradition des frühen Motown-Sound. Die Lieder, die meist einen fröhlichen Grundrhythmus haben, behandeln alltägliche, insbesondere widrige Zustände und absurde und traurige Geschichten, die nicht jeder kennt. Es wird munter geseufzt und gemotzt, aber immer auf eine zurückhaltende, feine englische Art. Und bei ihren Live-Konzerten ist die gute Laune garantiert. Diese Band hat Bock auf Musik und demnach gibt es immer ein Happy End mit garantiert glücklichen Zuschauern und zufriedenen Gentlemen.